Mittwoch, 16. Juli 2014

Zurück vom Arztbesuch

Ha, eigentlich habe ich heute Morgen schon eine ganze Menge geschafft, nur leider noch nichts für die Russisch-Klausur, die morgen ansteht - allerdings fühle ich mich auch so ganz gut vorbereitet!

Jedenfallss war ich heute Morgen schon bei meiner Diabetologin und irgendwie setzt sie den Besuchen bei ihr immer noch mal den Krone auf. Ich war heute vielleicht fünf Minuten bei ihr drin - wenn es hochkommt. Sie hat gesagt, mein HbA1c (dieses Mal 6,7) ist super, sie hat meinen Blutdruck gemessen und kurz überlegt, ob sie sich meine Spritzstellen anschauen soll, sich dann aber dagegen entschieden, mir noch kurz die neuen Rezepte aufgeschrieben und schwupps war ich wieder auf meinem Fahhrad auf dem Weg nach Hause und dachte Hä?

Meine Werte hat diese Frau sich noch nie angesehen, aber ich glaube, so schnell wie heute war ich noch nie wieder aus dieser Praxis raus. Die Termine könnte ich mir einfach komplett schenken, sie bringen mir gar nichts, außer dass der gar nicht so wahnsinnig aussagekräftige Langzeitwert gemessen wird und ich neue Rezepte bekomme.

Ich war zwischendurch schon ziemlich unzufrieden mit der Ärztin, das hatte sich dann wieder gelegt, aber ich glaube, so langsam komme ich nicht mehr darum herum, mich um einen neuen Diabetologen zu kümmern, so macht das einfach gar keinen Sinn, da könnte ich genauso gut zu Hause bleiben.

Projekt für die Semesterferien: Neuen Diabetologen suchen!

Freitag, 11. Juli 2014

Motivation, wo bleibst du?

Sie ist einfach nicht da, meine Motivation. Ich weiß nicht, wo sie hin ist, aber bei mir ist sie jedenfalls nicht. Ich suche sie Tag für Tag wieder, manchmal erhasche ich einen Blick auf sie, aber dann ist sie nicht bei meinem Diabetes, sondern entweder bei meiner Bachelorarbeit oder bei den Klausuren, die ich nächste Woche schreiben muss. 

Da ist sie ja auch nicht völlig verkehrt aufgehoben, aber es wäre natürlich auch nicht schlecht, wenn sie ausnahmsweise mal bei meinem Diabetes vorbeischauen würde. Tut sie aber nicht. Dafür hat sie keine Zeit, sie ist völlig ausgepowert, wenn sie sich mit all meinen Uni-Sachen beschäftigt hat. Tja, lieber Herr Diabetes, da musst du im Moment wohl leider leer ausgehen. Kann ich jetzt auch nichts dran ändern!

Donnerstag, 19. Juni 2014

Wie ich mich selbst beschummel

Ich schreibe meine Werte wieder auf, beziehungsweise tippe sie in die mysugr-App, und meine angezeigten Durchschnittswerte sind wunderbar - alles gut könnte man also meinen. Schön wär's! Denn im Moment  beschummel ich mich nur selbst: In meinem schönen Durchschnittswert von 124 sind auch nur die schönen Werte drin, die schlechten notiere ich einfach nicht.

Fragt mich nicht, wieso! Ich weiß ja, dass das Quatsch ist, aber irgendwie versuche ich, die schlechten Werte zu ignorieren. Wenn ich sie nicht aufschreibe, ist es fast so, als wären sie nicht da. Ich ignoriere sie nicht so sehr, dass ich keine Korrektur spritze, das kriege ich schon hin, aber wenn ich mir meine Statistiken anschaue, breitet sich vor mir die wunderschöne Illusion aus, ich müsste an meinem Diabetes gerade nicht arbeiten, und ja, das ist einfach wundervoll!

Natürlich bin ich nicht so blöd, das wirklich zu glauben, aber trotzdem scheint mein Unterbewusstsein gerade sehr erpicht darauf, mir ein gutes Gefühl zu vermitteln. Liegt vielleicht daran, dass ich gerade ziemlich viel Zeit und Nerven mit meiner Bachelorarbeit verbringe und meine Beziehung zum Herrn Diabetes deshalb nicht so sehr pflegen kann, wie ich es sollte. Geht im Moment aber nicht anders, das Studium muss ja schließlich auch weitergeführt werden. In sechs Wochen will ich die Arbeit abgeben - bis dahin werde ich mich wohl noch viele Male dabei erwischen, wie ich versuche, mich selbst auszutricksen!

Mittwoch, 28. Mai 2014

Un-Motivation

Ich habe sie mal wieder, eine Phase der Un-Motivation. Ich krieg es zwar hin, regelmäßig zu messen, aber ich schreibe die Werte nicht auf und esse zwischendurch ständig irgendeinen Kleinkram, ohne dafür zu spritzen. Da nützt mir dann das Messen ein paar Stunden später auch wenig, denn dann sind die Werte natürlich schlecht.

Während ich mich noch vor ein paar Jahren darüber gefreut habe, seit der Anfangsphase keine Werte mehr über 300 gehabt zu haben, schleichen die sich in letzter Zeit doch ab und zu mal ein. Nicht dramatisch und auch nicht über 400, aber eigentlich müsste das ja nicht sein.

Ich sehe genau, wo mein Problem liegt (vor allem am Nicht-Aufschreiben der Werte und am zwischendurch Essen, ohne zu spritzen) und trotzdem kriege ich das gerade nicht in den Griff. Montag hatte ich eine mündliche Prüfung. Ich hatte mir bis dahin eine Schonfrist eingeräumt, weil ich in stressigen Phasen keine Zeit und Kraft habe, auch noch den Diabetes anzupacken, seitdem klappt es schon wieder ein bisschen besser, aber grandios kann man das immer noch nicht nennen.

Wieso habe ich manchmal Phasen, in denen ich unglaublich motiviert bin, messe, kontrolliere, korrigiere, was das Zeug hält und dann wieder, so wie jetzt, krieg ich gar nichts auf die Reihe? Gut, gar nichts stimmt nicht, meine Werte arten in keine gefährlichen Bereiche aus und durch das regelmäßige Messen, das ich ja immerhin hinkriegen, kann ich immer noch relativ schnell korrigieren, trotzdem nervt mich das irgendwie, dass mir manchmal so komplett die Motivation und Kraft fehlt, an dem gegenwärtigen Problem etwas zu ändern, vor allem, weil ich das sonst gar nicht von mir kennen.

Aber vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich den lieben Herrn Diabetes manchmal so satt habe und mich das ständige Gekümmere um ihn nur nervt. Kann der sich nicht mal ein paar Wochen selbst versorgen? Denn was ich eindeutig feststellen kann: Diese unmotivierten Phasen fallen meist mit Stress in der Uni zusammen: Klausuren, mündliche Prüfungen, Hausarbeiten. In den letzten Wochen kam zudem noch der Umzug dazu und ich sitze an meiner Bachelorarbeit. Alles keine guten Voraussetzungen, sich Zeit für den Diabetes zu nehmen. Nützt aber natürlich nichts!

Für die nächsten Tage mache ich deshalb Pause von Uni, Bachelorarbeit und Nebenjob. Ich fahre nach München und habe Urlaub und hoffentlich finde ich dann auch wieder ein bisschen Zeit für meine Dauerbezieheung zum Herrn Diabetes.

Samstag, 10. Mai 2014

Ostern mit der Oma

Okay, die Ostertage sind schon ein bisschen her, aber das Thema hat eigentlich auch gar nichts mit Ostern selbst zu tun, es ist lediglich Ostern passiert, deshalb ist das auch jetzt noch in Ordnung, denke ich.

Ostern gehe ich immer mit meinem Vater, meinem Bruder und meinen Großeltern essen. Dieses Jahr hat mein Bruder sich gedrückt und ist mit seinen Kumpels nach Dänemark gefahren, also waren wir erst zu viert Mittag essen und nach einem Spaziergang noch Kaffee trinken. 

Ich saß neben meiner Oma und auf einmal hat sie mich dann gefragt, wie es denn mit meinem Diabetes liefe, ob das jetzt besser geworden sei. Dazu sei erwähnt, dass ich in den viereinhalb Jahren, in denen ich jetzt Diabetes habe, von meinem Großeltern und auch eigentlich von sonst niemandem in der Familie (abgesehen natürlich von meinen Eltern) nie nach meinem Diabetes gefragt wurde. Es war mehr so ein mitleidiges Schweigen, aber egal.

Meine Oma fragte nun also auf einmal, ob das nun besser sei. Ich meinte dann, alles würde gut laufen, aber der Diabetes würde nicht besser. Der ist einfach da und daran könne ich auch nichts ändern. Na ja, aber dann müsse ich ja zumindest nicht mehr spritzen, wenn alles gut liefe, sagte sie dann.

Meine Oma ist 80 und ich liebe sie und verzeihe ihr das. Trotzdem macht es mich irgendwie traurig, wenn selbst in der eigenen Familie die Leute gar keine Ahnung von meiner Krankheit haben. Klar, meine Eltern schon, sie haben sich damal, als ich den Diabetes bekommen habe, ja auch ausführlich mit mir gemeinsam mit dieser Krankheit beschäftigt, das erwarte ich natürlich nicht von all meinen Tanten, Kusinen und Co, aber ein bisschen Wissen wäre irgendwie schon ganz schön.

Vor allem, weil es ja kein Problem gewesen wäre, mich damals am Anfang einfach danach zu fragen, aber ich glaube, jeder hat mit den Diabetes-Vorurteilen im Kopf nur gedacht "Oh, die arme Swaantje". Ich finde das total schade und ich hasse diese Gespräche, wenn Leute denken, man dürfe nichts Süßes essen oder könnte den Diabetes irgendwann wieder heilen oder so. Es geht mir gut! Ich darf und kann alles. Das sollte gerade meine Familie wissen!

Dienstag, 29. April 2014

Umzug mit Diabetes


Umzug mit Diabetes - schon mein zweiter. Ich weiß überhaupt nicht mehr, ob der letzte Umzug sich irgendwie auf meine Werte ausgewirkt hat, aber bestimmt musste ich ein paar Kohlenhydrate mehr enschieben, damit ich bei dem ganzen Kistengeschleppe nicht permanent unterzuckere. 

Übermorgen geht es in die neue Wohnung. Die Kisten sind fast alle gepackt, ich bin also so gut wie startklar und schon soooo gespannt, wie alles wird! Hach. Mal schauen.

Ich habe zwar viele Kisten, aber der Großteil meiner Möbel wurde in den letzten Wochen über ebay-Kleinanzeigen verscherbelt. Es ist nur noch mein Schlafsofa, ein Regal, mein Schreibtisch, zwei Stühle, ein kleiner Tisch und drei Hocker über. Das klingt immer noch nach ganz schön viel, aber ich habe schon zwei Regale, meinen Kleiderschrank, meine Kommode, meinen zweiten Schreibtisch und meinen Schubladenschrank verkauft. 

Der Umzug sollte also schnell gehen, hoffe ich!

Mittwoch, 23. April 2014

Läuft grad so

Ja, ich weiß, hier kommt im Moment ein bisschen wenig und das ist total blöd, weil ich mir eigentlich ursprünglich mal vorgenommen hatte, einen Post pro Woche zu schreiben, aber das klappt ja leider gar nicht.

Im Großen und Ganzen läuft es im Moment aber auch ganz gut, weshalb ich gar nicht groß über meinen Herrn Diabetes meckern oder schreiben kann. Der letzte Termin bei der Diabetologin, zu der ich eigentlich nicht mehr wollte, dann aber doch wieder hingegangen bin, einfach weil ich keine Zeit und Lust hatte, mich um einen anderen Arzttermin zu kümmern, war gut. 

Mein HbA1c (ich muss jedes Mal wieder googeln welche Buchstaben man groß und welche man klein schreibt) war bei 6,3. Das hat mich sehr, sehr, sehr froh und stolz gemacht. Damit gerechnet hatte ich überhaupt nicht, umso schöner war die Überraschung und dieses Mal gab es auch kein Gemecker seitens der Ärztin, der Wert sei zu niedrig und ich hätte garantiert viel zu viel Unterzuckerungen und das sei ja so schlecht und gefährlich. So einen guten Diabetologen-Termin hatte ich wirklich schon richtig lange nicht mehr und das motiviert mich dann auch gleich, gut weiter zu machen. 

Eigentlich habe ich mir auch vorgenommen, mal mehr zu messen. Also nicht nur vier Mal am Tag, sondern deutlich mehr. Acht Mal oder so. Nicht für ewig, aber mal für eine Weile. Das ist nur irgendwie total anstrengend und schwierig durchzuhalten. Ich weiß gar nicht genau, warum, aber irgendwie ist am Abend der Tag auf einmal vorbei und ich habe nicht mal daran gedacht, zwischendurch zur Kontrolle einfach ein paar Mal mehr zu messen. 

Aber da es ja im Moment auch ohne viele zusätzliche Messungen gut klappt, will ich mich damit nicht verrückt machen und hoffe, dass es bei euch gerade genauso gut läuft wie bei mir!